Der Irish Terrier
"Ein Hund aus Gold -
außen wie innen"
Jack London, Jerry der Insulaner
Der Irish Terrier wurde im Gegensatz zu manch anderer Terrierrasse, wie zum Beispiel der Border Terrier, nicht zu einem bestimmten Zweck oder für eine bestimmte Arbeit gezüchtet. Er war der Begleiter des irischen Bauern, der ihn zur Jagd mitnahm und dessen Hof er bewachen und von Raubzeug freihalten musste. Aber auch der liebevolle Spielkamerad der Kinder und Freund des Menschen. Ein Hund eben für viele Lebenslagen und alle Gesellschaftsschichten.
Dies ist auch heute noch so. Der Irish hat durchaus Jagdtrieb, allerdings nicht so ausgeprägt wie beispielweise der Deutsche Jagdterrier. Wer jagdlich ambitioniert ist, findet im Irish aber sicherlich einen guten Begleiter. Sein Jagdtrieb macht es nicht unbedingt einfach, bis vielleicht sogar unmöglich, ihn an andere Haustiere zu gewöhnen.
Ein Irish Welpe, der in einen Haushalt mit Katzen kommt, gewöhnt sich aber normalerweise schnell an diese Mitbewohner. Schwieriger dürfte es schon werden, wenn eine Katze zum ausgewachsenen Irish dazu kommt. Die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben mit Nagetieren, wie Hase, Meerschweinchen, Hamster, Ratten…. dürfte eher enttäuscht werden.
Der Irish ist ein aufmerksamer Wachhund, der sein Heim bewacht und seine Besitzer vor „Gefahren“ warnt. Dabei ist er kein Kläffer, der grundlos bellt - zumindest nicht in seinen Augen. Hat er sich erst einmal an die normalen Geräusche seines Heims und der Nachbarschaft gewöhnt, schlägt er nur noch bei Ungewöhnlichem an. Das allerdings konsequent.
Seinem Menschen ist der Irish stets loyal und treu ergeben. In einer lebhaften Familie mit Kindern fühlt sich der Irish genauso wohl wie in einem Singlehaushalt. Hauptsache, er ist dabei. Natürlich kann der Irish auch einmal für ein paar Stunden, nie aber den ganzen Tag, alleine zu Hause bleiben, wenn man ihn langsam daran gewöhnt hat.
Aber am liebsten befindet er sich mitten drin im Geschehen. Aufgrund seiner guten Größe lässt sich der Irish auch (fast) überall problemlos mithinnehmen, vorausgesetzt er ist gut erzogen. Basis hierfür ist eine gute Sozialisierung und die geduldige und konsequente Ausbildung durch den späteren Welpenbesitzer. Hier gilt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ oder nur sehr schwer. Der Besuch einer guten Hundeschule, schon mit dem Welpen, ist in der Regel sehr hilfreich.
Da der Irish ein sehr intelligenter Hund ist, braucht er Beschäftigung und ausreichend Bewegung. Er eignet sich für lange Spaziergänge in Feld, Wald, Wiese und am Strand genauso wie fürs Joggen oder Laufen neben dem Fahrrad. Auch im Hundesport ist der Irish vielseitig verwendbar.
Der Irish ist ein intelligenter Hund mit einem harten Kern und sensibler Seele. Das erfordert eine konsequente, aber nie harte, Erziehung. Wer von seinem Hund immer sofortigen und absoluten Gehorsam in jeder Situation erwartet, wird mit einem Irish nicht glücklich. Er hat seinen eigenen unabhängigen Kopf, den er durchaus auch durchsetzt oder es zumindest versucht. Grenzen, die ihm konsequent gesetzt werden, erkennt er aber an.
Dem Irish eilt der Ruf voraus, im Umgang mit anderen Hunden nicht einfach und ein Raufer zu sein. Es ist sicher richtig, dass sich ein Irish von anderen Hunden nichts gefallen lässt, wenn ihm der andere frech kommt. Aber ein Raufer von sich aus, ist er nicht. Wichtig ist auch hier eine gute Sozialisierung mit anderen Hunden, schon als Welpe in einer Welpengruppe /Hundeschule, und dass der Irish nicht isoliert von anderen Artgenossen gehalten wird.
Die Pflege des Irish ist eigentlich recht einfach. Das Fell sollte regelmäßig gebürstet und der Hund nach Zecken, Flöhen und Co abgesucht werden. Gegen diese ungebetenen „Gäste“ gibt es wirksame Mittel in Ihrer Tierarztpraxis, die auch über die Vor- und Nachteile der einzelnen Präparate aufklärt. Im Frühsommer bis Herbst sind Grannen auch ein wichtiges Thema. Diese borstenartigen mit Widerhaken besetzte Spitzen an den Spelzen von Gräsern und Getreide können sich tief in die unterschiedlichsten Körperteile der Hunde bohren und dort zu ganz bösen Verletzungen führen. Besonders gefährdet sind die Augen, Ohren, Nase, Pfoten, vor allem zwischen den Zehen, Achselhöhlen und die Genitalien. Hier hilft nur das konsequente Absuchen des Hundes nach jedem Spaziergang.
Das Fell des Irish wird für den „Hausgebrauch“ meist 2 bis 4 Mal im Jahr getrimmt. Dabei wird das komplette Deckhaar mit einem Trimmmesser oder den Fingern herausgezupft, so dass nur noch die Unterwolle bleibt. Nach ca. 4 bis 6 Wochen ist dann das neue Deckhaar nachgewachsen und hat eine optimale Länge. Baden muss man den Irish eigentlich nie, außer er hat sich in etwas, seiner Meinung nach „äußerst Wohlriechendem“, gewälzt.
Man könnte an dieser Stelle natürlich noch viel viel mehr über den Irish im Besonderen und Speziellen schreiben und erzählen oder es in einem Satz, frei nach Loriot zusammenfassen und sagen:
„Ein Leben ohne Irish ist möglich, aber sinnlos!“